Schutthaufen mit Potenzial - Finanzspritze für die Lügenbrücke

Hohe Wellen hat der unansehnliche Schutthaufen in der Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße 8 geschlagen.

Alle Medien, Zeitungen und sogar das Fernsehen berichteten über den Berg von Bauschutt, den das herrenlose und einsturzgefährdete Haus nach dem Abriss durch den Landkreis Leipzig hinterlassen hatte.

So viel Wirbel um so viel Dreck

Man kann die Nachbarn der angrenzenden Wohnhäuser auf viele Weisen verstehen: Es ist dreckig, es ist häßlich und es ist gefählich - besonders für die Kinder, die sich die Überreste des Abbruchs als neuen Abenteuerspielplatz ausgesucht hatten. Hier musste die Stadt handeln... doch das kostet leider nicht unerheblich Geld.

Und so machte sich die Stadtverwaltung auf die Suche nach einer geeigneten Geldquelle: Ein Projekt eines Kleinstkindergartens kann bis zum Jahresende aller Vorraussicht nach nicht realisiert werden, da zur Vor-Ort-Begehung mit dem Jugenamt und Verantwortlichen eine lange Liste an Maßnahmen festgelegt worden ist, die es nun abzuarbeiten gilt.

Man kann das ganze jetzt drehen und wenden wie man will: natürlich ist es nicht schön, wenn ausgerechnet bei einem Projekt für Kinder gestrichen wird um andernorts Schutt zu entsorgen. Auf der anderen Seite ist aufgeschoben nicht aufgehoben. Unsere Fraktion hat dem Projekt dieser Kleinstkita wieder neues Leben eingehaucht und wird deren Entwicklung weiterhin verfolgen und unterstützen, sodass wir hier keine Schwierigkeit gesehen haben, diesem Vorschlag nicht zuzustimmen.

Also wurden die dafür eingeplanten finanziellen Mittel in den Haushalt des kommenden Jahres "vertagt" und ein Teil davon für die Beräumung des Schutthaufens eingestellt. Immerhin 13.929,46 € fließen nun für die Beräumung und Verfüllung der Kellerräume an die Firma Kafril Service GmbH in Großzschepa.

Ein grüner Trittstein statt einer Baustelle - eine Idee mit Potenzial

Unser Fraktionsvorsitzender Thomas Zittier regte noch vor der Beschlussfassung an, mit der Firma Kafril nach Möglichkeiten zu suchen, die Abrissfläche mit Mutterboden aufzufüllen, um die Fläche dann ansehnlich zu gestalten. Mit einem solchen grünen Trittstein hätten zumindest auch die Anwohner einen schöneren Anblick, welche sonst auf die abgerissene Brachfläche blicken, und die Kinder einen Platz zum Spielen. Hier war es uns einfach wichtig, den Gedanken auch im Angesicht der Dringlichkeit einfach zu Ende zu denken und mit vielleicht etwas mehr Aufwand einen möglichst großen Nutzen zu erfüllen.

Finanzspritze für die Lügenbrücke - die morschen Zeiten sind vorbei

Nun blieben noch knapp 6.000 € aus dem ursprünglichen Projekt offen, die für den Abtransport des Schutts nicht benötigt worden sind. Hier ist uns ganz spontan eine Diskussion eingefallen, die nur wenige Stadtratssitzungen im Vorfeld stattgefunden hat.

Die sogenannten Lügen- oder Panzerbrücke, eigentlich ist es die Mühlgrabenbrücke an der Rodelbahn, ist in einem fürchterlichen Zustand. Dennoch ist Sie ein häufig genutzter Verkehrsweg, der ebenfalls häufig als Verbindung zwischen Radweg und Stadtpark von Radfahrern, Spaziergängern oder Läufern genutzt wird.

Wie sagt man so schön: Ihre besten Jahr hat sie hinter sich...

Ja so kann man das ausdrücken und bestimmt ist die Brücke schon längst ein Fall für rot-weißes Ringelband und ein fettes "Betreten verboten" Schild! Welche wichtige Verkehrsverbindung sie aber darstellt, sieht man an den verzweifelten Versuchen der Stadtverwaltung, die Sicherheit zumindest mit einer Warn-Bake aufrecht zu erhalten. Zum Tag der Sachsen soll Sie sogar übergangsweise mit Gummimatten ausgelegt werden, um die Besucher sicher von dem einem zum anderen Ende zu bringen.

Unser Gedanke war hier folgender: Mit den zur Verfügung stehenden 6000,- € kann man die Brücke wieder in einen sicheren Zustand bringen, der uns dann wieder für ein paar Jahre erhalten bleibt. Die Gespräche dazu haben wir auch mit dem Fachbereichsleiter geführt, der sich natürlich gefreut hat über unsere Initiative, wo er doch genau weiß, in welchem Zustand sich die kleine Brücke befindet und welche Folgen eine Sperrung hätte.

Was ist wichtig: das Wie oder Warum?

Und sind wir doch mal ehrlich: Ja, die 6.000 € sind vielleicht nicht viel. Und nein, die Brücke wird im Anschluss nicht strahlen, ausgestattet mit modernster LED-Lichttechnik oder aufgrund ihrer Form und Bauweise als eines der herausragendsten Bauwerke der Stadt auftrumpfen können. Aber Sie wird unsere Bürger und Besucher die nächsten Jahre wieder SICHER über den Mühlgraben bringen.

Und das ist unser Ziel.

Dass wir damit den richtigen Riecher hatten, haben wir spätestens zur Stadtratssitzung am 29.04.2015 bemerkt. Einstimmig hat der Stadtrat unseren Antrag beschlossen und nun werden die Mitglieder des Technischen Ausschusses Pläne entwickeln, um die Sanierung der Lügenbrücke möglichst schnell umzusetzen.

Wir freuen uns darauf an diesen Vorbereitungen teilhaben zu können und natürlich danken wir allen anwesenden Stadträten und dem Oberbürgermeister für Ihre Unterstütung.

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